2018: Budapest 1944
Judenverfolgung und Schweizer Hilfe
Das Archiv für Zeitgeschichte und das Stadtarchiv Budapest realisierten gemeinsam die Ausstellung «Budapest 1944 - Judenverfolgung und Schweizer Hilfe». Sie war vom 25.05. bis 21.06.2018 zu sehen. Grundlage ist die vom Stadtarchiv Budapest konzipierte Schau «Zerrissene Jahre 1938-1944», die 2014 in Budapest und später in Heidelberg gezeigt worden war.
2015 wurden im Budapester Stadtzentrum 6827 sogenannte Zensus-Dokumente aus dem Sommer 1944 entdeckt. Von unbekannter Hand in einem Hohlraum hinter einer Wand eingemauert, haben sie die Zeit überdauert und geben heute Auskunft über die Situation der Budapester Jüdinnen und Juden im Moment höchster Gefahr. Die beiden Archive haben ihre Bestände verglichen und aus ungarischen und den Flüchtlingsakten des Verbandes Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen (VSJF) vier Fallbeispiele rekonstruiert.
Exponate aus Budapest und Zürich
In einer Zeit, in der Grenzziehungen en vogue sind, setzt die enge Zusammenarbeit von Zürich und Budapest ein Zeichen für grenzüberschreitende und verbindende Kooperation. Die Ausstellung am Ausklang des Schweizer Vorsitzes in der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) wurde unterstützt vom eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten.
Gezeigt wurden zentrale Teile der Budapester Ausstellung «Zerrissene Jahre 1938-1944». Die reproduzierten Dokumente stammen aus Privatnachlässen und von staatlichen Behörden und dokumentieren die Verfolgung. Das Archiv für Zeitgeschichte stellte die Schweizer Hilfe ins Zentrum mit Originalquellen zu Carl Lutz und dem Kasztner-Transport, mit audiovisuellen Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie den Schicksalen einzelner ungarischer Flüchtlinge in der Schweiz.
Die Ausstellung wurde unterstützt durch
- Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA
- Emil Friedrich Rimensberger-Fonds